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Die Fähigkeit zu trauern

Schriften und Reden 1984 - 1985

Erschienen am 01.04.1988
6,54 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783423106092
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Format (T/L/B): 1.8 x 18 x 10.8 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Aus der Reihe Schriften und Reden»Wir leben in einer Über-Zeit: Überrüstung, die uns von faden Kopien der Übermenschen serviert wird: Über-Produktion, Über-Leistung, Über-Luxus - alles gegen die Unterrnenschen, die da tatsächlich hungern, sterben, nichts leisten.« Übermenschen, Untermenschen - Böll suchte den anderen: den Menschen. Zeit seines Lebens. Sein Engagement in der Friedensbewegung, sein Einsatz für Minderheiten, für Verfolgte jeder Art und in allen Teilen der Welt war bis zu seinem Lebensende ungebrochen. Raketenstationierung und Nachrüstung, Menschenrechtsverletzungen in Ost und West, Asylanten-, Ausländer- und Arbeitslosenprobleme, Flick-Affäre, Debatten über die jüngste deutsche Geschichte, eine gewisse Art von Meinungsverbreitung in den Medien und vieles mehr greift er in seinen Schriften und Reden auf.Daneben gibt es aber auch ganz persönliche Mitteilungen wie den eindringlichen »Brief an meine Söhne« und Kommentare in eigener Sache. Immer sind es Stellungnahmen, die weit über die Tagesaktualität hinausreichen und nicht ohne Nachwirkung bleiben werden.»Widerstand ist kein Recht; er ist eine Pflicht, jedem Menschen mitgegeben.«

Autorenportrait

Heinrich Böll, geboren am 21. Dezember 1917 in Köln, nahm nach dem Abitur eine Lehre im Buchhandel auf, die er bald abbrach. Nach einem gerade begonnenen Studium der Germanistik und klassischen Philosophie wurde Böll 1939 zur Wehrmacht eingezogen.1945 kehrte er aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft nach Köln zurück, wo er sein Studium wieder aufnahm und in der Schreinerei seines Bruders arbeitete. Ab 1947 publizierte er in Zeitschriften und wurde 1951 für die Satire >Die schwarzen Schafe< mit dem Preis der Gruppe 47 ausgezeichnet. Fortan war er als freier Schriftsteller tätig und veröffentlichte Romane, Erzählungen, Hör- und Fernsehspiele sowie Theaterstücke. Außerdem übersetzte er, gemeinsam mit seiner Frau Annemarie, englische und amerikanische Literatur (u. a. George Bernard Shaw und Jerome D. Salinger). Als Publizist und Autor führte Heinrich Böll Klage gegen die Grauen des Krieges und seine Folgen, polemisierte gegen die Restauration der Nachkriegszeit und wandte sich gegen den Klerikalismus der katholischen Kirche, aus der er 1976 austrat. In den sechziger und siebziger Jahren unterstützte er die Außerparlamentarische Opposition. 1983 protestierte er gegen die atomare Nachrüstung. Insbesondere engagierte sich Böll für verfolgte Schriftsteller im Ostblock. Der 1974 aus der UdSSR ausgewiesene Alexander Solschenizyn war zunächst Bölls Gast. Ab 1976 gab er, gemeinsam mit Günter Grass und Carola Stern, die Zeitschrift >L'76. Demokratie und Sozialismus< heraus. Der Verband deutscher Schriftsteller wurde 1969 von ihm mitbegründet, und er war Präsident des Internationalen PEN-Clubs (1971 bis 1974). Böll erhielt zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Georg-Büchner-Preis (1967), den Nobelpreis für Literatur (1972) und die Carl-von-Ossietzky-Medaille (1974). Heinrich Böll starb am 16. Juli 1985 in Langenbroich/Eifel. Sein gesamtes Werk liegt im Taschenbuch bei dtv vor.