Tiefe Stille - Weiter Raum

Schweige-Impulse für jeden Tag

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Bibliographische Informationen
ISBN/EAN: 9783466368327
Sprache: Deutsch
Seiten: 128 S.
Format (H/B/T): 1 x 22 x 17 cm
Auflage: 1. Auflage 2009
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Was sich alle wünschen: Auszeiten der Stille In unserer lärmenden und hektischen Welt sehnen wir uns nach Stille. Stillezeiten im Alltag führen in die Tiefe. Sie geben Orientierung, sie ermöglichen die Begegnung mit unserem Lebensgeheimnis. Übersichtlich, klar gegliedert und an konkreten Themen der Übenden orientiert führt dieser Kurs in die Stille, zu neuer Kraft und Konzentration.Für Auszeiten zwischendurch die Hör-CD: Der versierte Kursleiter spricht Meditationen zur Stille

Autorenportrait

Marcel Steiner, geb. 1960, ist Theologe und wurde von Niklaus Brantschen zum Kontemplations- und Zenlehrer ausgebildet. Internationale Kurs- und Vortragstätigkeit im Bereich Meditation und Fasten, Dozent am Theologiekurs für Erwachsene der Reformierten La

Leseprobe

Der Mensch ist ein Wortwesen. Er beginnt vom ersten Augenblick seines Lebens an, eine Sprache zu lernen. Unter dem Angesprochensein seiner Eltern verwandelt sich das Schreien des Säuglings langsam in ein Sprechen. Wie glücklich sind sie, wenn das erste Wort aus dem Mund des Kleinkinds ertönt! Doch die sprechende Zuwendung zum Kind stellt nur eine Seite dar. Sie ist getragen und durchdrungen von den Zeiten, in denen sich die Eltern wortlos dem Säugling widmen. Sie zeigen ihm nichts mehr als das Antlitz und wenden sich ihm schweigend, aufmerksam und vielleicht lächelnd zu. Oft braucht der Säugling nur Stille, damit er sich im Schlaf bildet. Vom ersten Augenblick an gehören Wort und Schweigen zusammen. Beides ist lebensnotwendig und Leben fördernd. Es sind zwei Seiten einer Medaille und bilden keinen Gegensatz. Auch Schriftsteller und Dichter haben immer um den Zusammenhang von Wort und Schweigen gewusst. So konnte Friedrich Gottlieb Klopstock einst schreiben, das Wortlose wandle in einem guten Gedicht umher, wie die nur von wenigen geschauten Götter über der Geschichte. Es ist das Schweigen, die gefüllte Stille, aus der heraus das Geschehen in Geschichte und Text letztlich geheimnisvoll gelenkt und geleitet wird. Ilse Aichinger nimmt ihre Metapher aus der monetären Welt, um auszudrücken, dass das Wort seine Kraft gerade aus dem Schweigen holt: "Auch wenn man spricht, die Währung müsste gedeckt sein durch Stille." Ohne Schweigen wird das Sprechen hohl und >inflationärgedecktSprachkurs< vor, in dem nicht Worte gelehrt werden, sondern die Grammatik und die Syntax, die dem wahren Sprechen zugrunde liegt: die Stille. In der Anleitung zur Meditation und in den kurzen Texten, die den Raum der Stille und des Schweigens eröffnen, wird Schritt um Schritt in diese Art des Sprechens eingeführt. Die blinden Verflechtungen und die symbiotischen Verschmelzungen, die die Seelenlandschaft noch umgarnen, werden durch die aufmerksame Wahrnehmung gelöst. Die innere Landschaft entsteht profiliert und die vielgliedrige Seele wird mit dem Wort neu vernetzt, die Teile werden einander zugeordnet. Wer sich so auf den Übungsweg macht, öffnet sich einem inneren Wachstumsprozess wie ein Kleinkind und der innere Mensch entsteht. Wer auch die trockene